In Australien zu studieren ist für viele ein Traum. Es locken Hochglanzbroschüren mit den typischen Klischees von internationalen Elite-Universitäten und sehr viel Freizeitspaß an sonnigen Stränden und lebenswerten Städten.
Diesen schönen Vorstellungen stehen jedoch auch einige weniger einladende Punkte gegenüber. Das australische Visum ist der Klassiker, mehr ins Gewicht fallen jedoch die gigantischen Studiengebühren von teilweise über 100.000 € für einige Abschlüsse. Das macht Bildung in Australien zu einem umkämpften Geschäft in dem Studentenvermittler den Universitäten zahlungskräftige Kunden aus aller Welt besorgen. In diesem Handel drängen sich Fragen auf. Werden akademische Ansprüche vom Profit-Streben verdrängt? Wird bei der Auswahl der Studenten nur auf deren finanzielle Ausstattung geschaut?
In einer aktuellen Studie zu diesem Thema äußert sich ein Vertreter der australischen Anti-Korruptionsbehörde, Robert Waldersee, folgendermaßen:
„Jede Universität hat mit korrupten Studentenvermittlern zu tun. Sie fälschen Bewerbungsunterlagen und Testergebnisse – oft zusammen mit den Studenten. Visumsbetrug ist an der Tagesordnung. Wenn die Unis die Dokumente unabhängigen Gutachtern vorlegen ließen, stellten sie fest, dass auch die Gutachter von den Agenturen bestochen worden waren.“
Quellen und mehr Informationen:
- Auslandsstudenten in Australien – Nicht unbedingt gut, aber zahlungskräftig (Deutschlandradio Kultur)
- Universities embroiled in foreign student ‚feeding frenzy‘ driven by corrupt middlemen (ABC)
- ‘Corrupt agents’ found to falsify student papers (Herald)